Ski wachsen & pflegen

Wenn es draußen wieder kalt wird, die Zeit der beheizbaren Handschuhe einsetzt und die ersten Skipisten so langsam ihre Pforten öffnen, dann heißt es für viele Wintersportliebhaber die entsprechende Ausrüstung heraussuchen und ab auf die Piste.

Wer sich regelmäßig Skier leiht, sobald er wieder die Pisten oder Loipen unsicher machen möchte, wird zumeist frisch gewachste Skibretter zur Verfügung gestellt bekommen. Wenn Sie allerdings eher mit Ihrer eigenen Ausrüstung unterwegs sind, haben Sie zwei Möglichkeiten.

  • Sie können einen Ski-Pflege-Service beauftragen und die Pflege Ihrer Ski den Experten überlassen.
  • Sie übernehmen zumindest einen Teil der Pflege Ihrer Skier selbst und geben sie nur ab, wenn auch Ausbesserungsarbeiten durchgeführt werden müssen.

Wir von sportempfehlung.de haben uns näher mit dem Thema Ski wachsen und pflegen beschäftigt und zeigen Ihnen im folgenden Artikel, wie es geht und worauf Sie auf jeden Fall achten sollten.

Wie oft muss man Ski wachsen?

Die Frage, wie oft Sie Ihre Ski wachsen sollten, ist gerade für Menschen, die regelmäßig auf Skiern stehen, sehr wichtig. Viele Experten empfehlen, nach jedem siebten Skitag die Skibretter einmal neu zu wachsen. Wer nicht so häufig fährt, kann das jedes Mal machen, sobald er seine Skier wieder in die Ecke stellt. Besonders wichtig ist das Wachsen der Skier aber am Ende der Skisaison.

Denn gewachste Ski lassen sich besser einlagern, nehmen eingelagert weniger Staub und Schmutz auf und ermöglichen zu Beginn der neuen Saison direkt ein angenehmes Gleiten auf dem Schnee.

Wie wichtig regelmäßiges Wachsen Ihrer Bretter ist, zeigt schon der Umstand, dass die Experten von der Stiftung Warentest in ihrem Test zu Langlaufski ausdrücklich auf die Wichtigkeit regelmäßiger Pflege hinweisen. Dadurch wird nämlich nicht nur das Gleitverhalten der Ski positiv beeinflusst. Regelmäßiges Wachsen führt außerdem zu einer höheren Lebensdauer Ihrer Ski.

Flüssigwachs, Heißwachs oder Kaltwachs?

Um hier eine Entscheidung zu treffen, muss erst einmal klar sein, wo genau die Unterschiede liegen. Letztlich gibt es zwei wirklich große Unterschiede zwischen diesen drei Wachsarten:

  • die Qualität des Ergebnisses
  • die Art des Auftrages

Heißwachs muss heiß auf den Skibrettern aufgebügelt werden. Dafür verwendet man zumeist ein ganz klassisches Bügeleisen. Es gibt im Fachhandel auch extra dafür hergestellte Wachseisen. Der Vorteil bei der Nutzung eines Wachseises ist der Umstand, dass Sie hier die Temperatur genau einstellen können. Die Arbeit mit Heißwachs ist aufwendig. Allerdings dringt das geschmolzene Wachs sehr tief in die Skier bzw. in den Belag der Skibretter ein.

Kaltwachs und Flüssigwachs hingegen sind in der Anwendung deutlich einfacher. Sie werden nur oberflächlich auf den Belag der Ski aufgebracht. Das geht schnell, es bringt aber von der Qualität her bei weitem nicht die gleichen Ergebnisse mit.

Nice to know

Wenn Sie Ihre Langlaufski mal unterwegs „auf die Schnelle“ wachsen möchten, ist Flüssigwachs die mit Abstand einfachste Methode. Allerdings eben auch eine Variante, die bei weitem nicht so lange hält wie gut aufgetragener Heißwachs.

Was braucht man zum Ski-Wachsen?

Wir zeigen Ihnen in der Folge, was Sie zum Heißwachsen benötigen und wie die Behandlung Ihrer Ski mit Heißwachs genau aussehen sollte. Das notwendige Material und Equipment bekommen Sie problemlos im Skiwachs Shop online oder im stationären Fachhandel.

Sie benötigen für das Wachsen Ihrer Ski:

  • ein Wachseisen oder aber ein altes Bügeleisen
  • Für Ihre Ski brauchen Sie eine spezielle Skifixierung oder etwas Vergleichbares, womit Sie die Bretter befestigen können, ohne diese zu beschädigen.
  • Wachs
  • Abziehklingen aus Kunststoff
  • Nylonbürste
  • bei Bedarf auch einen Ausbesserungsstift

Die richtige Auswahl des Wachses

Bei der Auswahl eines guten Wachses scheiden sich die Geister. Viele Freunde des Wintersports schwören auf fluoridfreie Wachse. Bis vor einigen Jahren gab es allerdings im Rennsport nur Wachs auf Fluoridbasis, da dieser als deutlich wasserabweisender und haltbarer galt als Wachssorten ohne Fluorid. Heute ist die Qualität bei beiden in etwa identisch.

Darüber hinaus müssen Sie bei der Auswahl des richtigen Wachses darauf achten, für welche Temperaturen dieses geeignet ist. Es gibt verschiedene Wachse für unterschiedliche Temperaturbereiche, da der Schnee je nach Temperaturbereich „schärfer“ oder „weicher“ sein kann. In den eher milden Wintern in West- und Mitteleuropa ist ein Universal-Wachs oder ein Wachs für eher wärmere Temperaturen am besten geeignet.

Ski wachsen – Einfache Anleitung

Wenn man einmal weiß, wie es geht, ist das Wachsen der eigenen Ski eigentlich kein großes Problem. Hier einmal die einzelnen Schritte in der Übersicht:

  1. Die Ski fixieren

Im Idealfall nutzen Sie Skispanner, um Ihre Ski in der Waagerechten zu fixieren.

  1. Die Vorbereitung

Um die Ski auf das Wachsen vorzubereiten, müssen Sie diese trocken wischen und sie einmal grob säubern. Das geht mit einem trockenen Mikrofasertuch.

  1. Auf Macken untersuchen und eventuell ausbessern

Wenn Ihre Ski leichte Macken haben, können Sie diese ausbessern. Das geht beispielsweise mit einem Ausbesserungsstift. Sie müssen die Spitze des Stiftes erhitzen und die dabei entstehende zähflüssige Masse direkt auf die Stelle tropfen lassen, die Sie ausbessern möchten. Anschließend ziehen Sie das überschüssige Material mit einer Abziehklinge zur Kante des Skis hin ab.

  1. Reinigen

Dafür gibt es spezielle Reinigungsmittel. Dabei ist es wichtig, dass Sie diese immer ausschließlich der Anleitung des Herstellers entsprechend verwenden.

  1. Das Wachseisen auf Temperatur bringen

Bei Wachseisen können Sie die Temperatur direkt auf 130 Grad Celsius einstellen. Das ist für die meisten Wachsarten die Temperatur für eine optimale Verarbeitung. Genauere Angaben erhalten Sie in der Regel von der Verpackung des von Ihnen gewählten Produkts.

Ein Haushalts-Bügeleisen müssen Sie, um es auf ca. 130 Grad Celsius aufzuheizen, auf „Wolle/Seide“ stellen.

  1. Das Wachsen an sich

Dafür müssen Sie den Wachsblock an das heiße Bügel- oder Wachseisen halten und das Wachs auf die Ski tropfen lassen. Anschließend verteilen Sie das Wachs mit dem Bügeleisen auf den kompletten Skibrettern. Dabei sollten Sie immer in Bewegungen entsprechend der Fahrtrichtung agieren – also immer von vorne nach hinten streichen.

  1. Abkühlen

Jetzt müssen die Ski bei Raumtemperatur abkühlen, und zwar für mindestens 30 Minuten.

  1. Das Wachs abziehen

Nun kommt wieder die Abziehklinge zum Einsatz. Sie müssen das Wachs von vorn nach hinten so lange abziehen, bis kein überschüssiges Wachs mehr vorhanden ist. Damit am Ende ein gutes Ergebnis erzielt wird, muss das Wachs in die Belagstruktur eindringen. Das Wachs, das sich auf der Oberfläche abgesetzt hat, muss daher komplett abgezogen werden.

Deshalb müssen Sie diesen Vorgang in der Regel auch mehrfach wiederholen. Das ist sehr wichtig, damit der nächste Schritt gelingen kann.

  1. Ausbürsten

Jetzt soll das Wachs, das noch vorhanden ist, weitgehend entfernt werden. Mit einer Bürste müssen Sie die Ski von vorne nach hinten etwa 5-mal ausbürsten.

  1. Abschlussreinigung

Zu guter Letzt wischen Sie die Ski mit einem weichen Mikrofasertuch ab, um Staub zu beseitigen.

Fazit

Mit etwas Übung und dem richtigen Equipment ist es kein Problem, das Ski Wachsen selbst zu übernehmen. Wenn in Ihren Skiern allerdings größere Macken oder gar Risse zu finden sind, sollten Sie diese unbedingt zum Fachmann bringen, damit dort eine professionelle Ausbesserung vorgenommen werden kann.

 

Foto:© Elizaveta / stock adobe

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