Schwimmen lernen – Schwimmkurse für Kinder & Erwachsene

Es ist ein wiederkehrendes Phänomen: Sowohl in der Grundschule als auch auf der weiterführenden Schule gibt es einzelne Halbjahre, in denen Schwimmunterricht auf dem Plan steht.

Lehrer aller Schulen berichten in den letzten Jahren gleichermaßen eine Zunahme von Kindern aller Altersklassen, die nicht oder nicht richtig schwimmen können. Der DLRG – seines Zeichens einer der größten und wichtigsten Verbände in Sachen Wasserrettung in Europa – berichtet von fast 60 Prozent der Zehnjährigen, die keine sicheren Schwimmer sind.

Der Verband stellt dabei in Aussicht, dass Deutschland bei einer anhaltenden Entwicklung in diese Richtung irgendwann zu einem Land der Nichtschwimmer wird. Dass es diese Entwicklung gibt, ist keine Neuigkeit. Schon seit rund einem Jahrzehnt führen immer weitere Einsparmaßnahmen in vielen Kommunen zu Bäderschließungen und damit zu Reduzierungen der Möglichkeiten, einfach mal mit den Kindern schwimmen zu gehen. Auch die Menge an Schwimmunterricht in der Schule hat in den letzten Jahrzehnten abgenommen.

Eltern unterschätzen die Bedeutung von Schwimmen Lernen

Selbst viele Eltern nehmen das Schwimmen Lernen heute nicht mehr unbedingt als lebenswichtig wahr – wer nicht regelmäßig ans Meer in den Urlaub fährt, muss nicht zwangsläufig schwimmen können. Aber kann man das so einfach sagen? Ist Schwimmen wie Skifahren einfach nur eine Sportart, die man halt kann oder eben nicht? Viele Experten sehen das etwas anders. Durchaus zu Recht, wie wir von sportempfehlung.de finden.

Warum ist es so wichtig, Schwimmen zu lernen?

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) führt auf ihrer Seite Kindergesundheit-info.de aus, dass Schwimmen Lernen zu den wichtigsten Schutzmaßnahmen vor Ertrinkungsunfällen gehört. Immerhin ist das Ertrinken gleich hinter Verkehrsunfällen die zweithäufigste Art tödlicher Unfälle im Kindesalter. Selbst bei Unfällen, bei denen ein Kind nicht ertrinkt, aber dem Ertrinken nahe ist, kann es zu schwerwiegenden gesundheitlichen Schäden kommen. Diese können das Kind ein Leben lang schwer beeinträchtigen.

All das kann man vermeiden, wenn man das Kind schon früh mit Wasser in Berührung bringt und ab dem fünften Lebensjahr – so die Empfehlung BZgA – beginnt dem Kind das Schwimmen beizubringen. Im Baby- und Kleinkindalter gibt es oft in regionalen Krankenhäusern oder Bewegungszentren Baby- und Kleinkindschwimmen.

Was allerdings Schwimmkurse für größere Kinder angeht, gibt es heute oft lange Wartelisten. Das liegt eben daran, dass das Angebot nur in den wenigsten Regionen groß genug ist, damit wirklich alle Kinder bei einer klassischen Schwimmschule angemeldet werden könnten.

Eine gute Lösung kann dabei ein privater Schwimmkurs sein. Mit privaten Schwimmlehrern besteht die Möglichkeit, überall in der Republik in Gruppen oder im Einzelunterricht das Schwimmen zu lernen. Dabei muss beim klassischen Seepferdchen nicht Schluss sein. Oft begleiten solche Trainer ein Kind auch gern durch weitere Schwimmabzeichen.

Reicht das Seepferdchen nicht aus?

Vielen Eltern stellt sich dabei die Frage, ob das Seepferdchen als Beweis der Schwimmfähigkeit des Kindes nicht ausreicht. Hier muss die klare Antwort leider „Nein“ lauten. Denn dieses einfachste Schwimmabzeichen erhält ein Kind bereits, wenn es sich irgendwie 25 Meter über Wasser halten konnte. Das reicht nicht aus, um im Zweifelsfall mal für zehn Minuten oder länger in einem Gewässer zu überleben oder sogar von der Mitte eines Flusses oder Sees aus ans Ufer zu schwimmen.

Damit ein Kind wirklich sicher im Wasser unterwegs ist, muss es mindestens das Deutsche Schwimmabzeichen in Bronze oder den Freischwimmer absolvieren. Wer beispielsweise eine Wassersportart wie das Wakeboarden betreiben möchte, muss für eine Teilnahme in einem Verein einen Nachweis der Schwimmfähigkeit erbringen.

Gleiches gilt für den Kanusport und andere Wassersportarten. In anderen Ländern wie den Niederlanden hat das Deutsche Seepferdchen überhaupt keine Bedeutung. Hier darf ein Kind im Schwimmbad erst dann auf die Schwimmhilfe verzichten, wenn es mindestens den Freischwimmer vorweisen kann.

Sport im Wasser – eine der besten Arten in Bewegung zu bleiben

Tatsächlich ist Sport im Wasser eine wunderbare Möglichkeit, bis ins hohe Alter aktiv zu bleiben. Denn im Wasser fallen Bewegungen stets leichter als an Land – trotzdem hat der Körper hier mit größeren Widerständen zu arbeiten.

Aus diesem Grund ist Aquajogging einerseits Bestandteil vieler Rehamaßnahmen für Sportler mit schweren Verletzungen an Gelenken, Knochen oder Muskeln in den Beinen. Parallel dazu gilt es als eine der besten Sportarten, wenn es um das Thema Fettverbrennung geht.

Damit Sie allerdings Sport im Wasser wie Aquagymnastik, Aquajogging oder einfach nur Schwimmen betreiben können, brauchen Sie mehr als nur eine gute Schwimmuhr. Das Schwimmen selbst muss erst einmal gelernt sein. Gleiches gilt, wenn Sie Surfen, Wakeboarden, Kanufahren oder Wasserskifahren möchten.

Das Problem dabei: Viele Menschen, die als Kinder das Schwimmen nie gelernt haben, verlieren im Erwachsenenalter die Scheu vor dem Wasser nicht mehr. So entgehen Ihrem Kind später womöglich viele wunderbare Erfahrungen und Möglichkeiten, weil es im Kindesalter das Schwimmen nie erlernt hat.

Sicher schwimmen – mehr als nur ein einfaches Hobby

Hinzu kommt eben der Umstand, dass es immer wieder Situationen im Leben geben kann, in denen man schwimmen können sollte. Das kenternde Ausflugsboot ist dabei das Paradebeispiel. In nahezu jedem Hotelurlaub gibt es heute einen Pool. Auch wer gern mal am Meer oder an einem See Urlaub macht, ist auf jeden Fall sicherer unterwegs, wenn er schwimmen kann.

Außerdem bietet die Fähigkeit zu schwimmen Ihnen oder Ihrem Kind die Möglichkeit, zahlreiche weitere Sportarten zu erlernen. Oder einfach nur mal den einen oder anderen Tag in einem Freizeitbad zu verbringen und sich in tosende Fluten und auf steile Rutschen zu stürzen.

Fazit: Kinder sollten schwimmen lernen, aber auch im Erwachsenenalter ist es dafür nicht zu spät

Die Zahl der Menschen, die jedes Jahr im Wasser verunglücken, ist in Deutschland viel zu hoch. Allein im Jahr 2021 starben 299 Menschen in Deutschland im Wasser. Schwimmen zu lernen ist ein guter Schutz vor einem tödlichen Unfall im Wasser. Hinzu kommt, dass sich sehr guten Schwimmern durchaus viele Möglichkeiten eröffnen.

Wer beispielsweise im DLRG die verschiedenen Schwimmabzeichen absolviert hat und später Rettungsschwimmer wird, kann in den Sommermonaten an der Küste als Lifeguard arbeiten. Gerade für junge Erwachsene kann das eine wunderbare Gelegenheit sein, den eigenen Horizont zu erweitern.

Außerdem ist das Schwimmen ein Sport, der zahlreiche verschiedene Muskelgruppen stärkt und der gut für Rücken und Gelenke ist. Dabei ist es niemals zu spät, um Schwimmen zu lernen. Auch wenn vor allem Kindern das Erlernen dieser wunderbaren Sportart in der Regel deutlich leichter fällt als Erwachsenen.

 

Foto: seventyfourimages via Envato

 

 

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