Stand-up-Paddling für Einsteiger

Stand-up-Paddling oder gern auch einfach Standup Paddeln genannt ist eine Sportart, die ursprünglich aus der Südsee stammt und die dort schon vor Jahrhunderten von Fischern bei ihrer täglichen Arbeit ausgeübt wurde.

Das Standup Paddeln hat längst auch in Deutschland Fuß gefasst und ist zu einer der beliebtesten Hobby- und Freizeitsportarten im Bereich des Wassersports geworden.

Zahlreiche Kanu-Vereine haben eine eigene kleine Standup Paddel (SUP) Abteilung in ihren Reihen. Neben den klassischen SUP-Wandertouren, auf die diese Gruppen immer wieder gehen, werden vom Deutschen Kanuverband inzwischen auch regelmäßig Meisterschaften im SUP ausgetragen. Spannend ist dabei, dass der Sport des SUP noch immer dem Kanuverband angegliedert ist und es bislang weder eigene SUP-Vereine noch einen entsprechenden eigenen Verband gibt.

Das zeigt unter anderem, dass es beim SUP eben doch nach wie vor weniger um sportliche Erfolge und Ehrgeizige Rennerlebnisse geht, sondern eher um den Genuss in der Natur und die Freude an der Bewegung auf dem Wasser.

Was ist Stand-up-Paddling?

Standup Paddeln oder auch Stehpaddeln ist eine Sportart, bei der Sie auf einem SUP-Board stehen und sich und Ihr Board mit einem Stechpaddel paddelnd vorwärtsbewegen. Die Boards selbst unterscheiden sich maßgeblich von klassischen Surfbrettern – sowohl von den Exemplaren zum Windsurfen als auch von denen zum Wellenreiten.

Da der SUP-Sport nach wie vor eher von einer Minderheit der SUP-Begeisterten auf sportlicher Ebene betrieben wird, sieht man auf Seen und Flüssen zumeist sogenannte Wander-SUP Boards. Diese sind beispielsweise im vorderen Bereich mit zwei Gummischnüren ausgestattet, die überkreuzt liegen und so fest angezogen sind, dass hierunter beispielsweise eine Tasche, ein Zelt oder andere Reiseutensilien transportiert werden könnten.

Generell sind die Boards in der Regel so groß, dass hier auch zwei Personen (mindestens ein Erwachsener und ein Kind – je nach Größe und Gewicht der Erwachsenen sogar zwei Erwachsene) Platz finden könnten. In Deutschland ist das SUP auf vielen Seen und Stauseen verboten – auf den meisten Flussgewässern darf es aber problemlos betrieben werden.

Was brauche ich für das Stand-up-Paddling?

Die Ausrüstung ist leicht zusammengetragen. Sie brauchen erst einmal ein Stand up Paddle Board. Außerdem brauchen Sie ein Stechpaddel. Im Idealfall tragen Sie eine Schwimmweste und – je nach Wetter und Jahreszeit – einen Neoprenanzug oder zumindest eine Neoprenhose. Vor allem im Herbst, Winter und Frühjahr ist ein kompletter Anzug empfehlenswert. Auch wenn erfahrene Paddler nur sehr selten Bekanntschaft mit der Wasseroberfläche machen – ein Unfall auf einem solchen Board kann trotzdem immer passieren.

Diese Arten von Boards gibt es

So unterschiedlich wie die Intention der verschiedenen Paddler ist, so grundverschieden sind auch die Stand Up Paddle Boards, die Sie im Handel finden können. Die fünf bekanntesten Typen sind dabei die folgenden:

  • Allround SUP Boards
  • Race Boards
  • Wildwasser oder Wave Boards
  • Yoga Boards
  • Touring SUP Boards

Jeder dieser Board-Typen hat seine ganz bestimmten Eigenarten und ist für die jeweilige Bestimmung die beste Wahl.

Das Allround Board vereint die meisten Vorteile der verschiedenen Board-Typen – aber eben immer nur ein wenig. Wenn Sie auf einem Allround Board ein Wettrennen mit einem Race Board machen möchten, werden Sie bei gleicher Erfahrung und gleichem Fitnessstand den Kürzeren ziehen.

Der Allrounder beispielsweise liegt sehr stabil im Wasser und kann optimal auch von Einsteigern verwendet werden. Von der Form her ist er eher abgerundet und etwas kürzer als beispielsweise das Touring Board. Allrounder sind oft schon für einen verhältnismäßig günstigen Einstiegspreis zu bekommen.

Die Touring-Variante ist das geräumigste unter den SUP-Boards – mit mehr als vier Metern länge und den bereits beschriebenen Vorrichtungen für die Mitnahme von Gepäck ist es ganz offensichtlich auch für längere Strecken konzipiert.

Race Boards hingegen sind sehr lang und schnittig gebaut. Für Anfänger komplett ungeeignet können Sie auf einem Race Board ähnliche Geschwindigkeiten wie in einem Renn-Kanu erreichen.

Auf dem Yoga SUP Board hingegen geht es ganz entspannt auf die Wellen. Breiter Schnitt mit hoher Standfestigkeit – für Anfänger ebenso optimal wie ein Allrounder oder eben ein Touren Board.

Zusätzliches Zubehör

Sehr praktisch auf dem Board ist immer ein wasserdichter Beutel oder eine komplett wasserdichte Touren-Tasche. Hier können Dinge wie Ausweißdokumente, etwas Geld, ein wenig Proviant und vielleicht ein Handy transportiert werden.

Mit einer Schwimmuhr am Handgelenk haben Sie zusätzlich immer die Zeit im Blick – selbst wenn Sie mal ins Wasser fallen sollten, kann Ihrer Uhr nur wenig passieren.

Stand-up-Paddling – Grundtechnik

Am einfachsten ist das Aufsteigen von einem Steg aus oder am seichten Fluss-, See- oder Meeresufer. Als erstes knien Sie sich auf das Board und machen ein paar Paddelstiche. Erst wenn Sie sich wirklich sicher fühlen und das Gleichgewicht gefunden haben, stehen Sie langsam auf. Dann können Sie auch im Stehen weiterfahren.

Wenn Sie allerdings während einer Tour vom Board gefallen sind und nun mitten auf dem See, wird es schon etwas komplizierter. Denn in diesem Fall müssen Sie aus dem Wasser auf das Board kommen. Wenn Sie nicht gerade im Wasser stehen können, ist das schon eine gewisse Herausforderung.

Schwimmen Sie dazu an das hintere Ende des Boards und schieben sich dann von hinten langsam auf das Board. Anfangs wird es vorn etwas aufsteigen, je weiter Sie auf die Mitte des Boards zukommen, desto mehr tariert sich das Ganze wieder aus.

Die Fortbewegung auf dem Standup Paddel Board ist denkbar einfach. Egal ob im Sitzen, im Knien oder im Stehen – sie stechen mit dem Stechpaddel ins Wasser und paddeln in die Richtung, in die Sie fahren möchten. Wenn Sie mehrmals an einer Seite des Boards paddeln, wird das Board in diese Richtung gelenkt.

Um geradeaus zu fahren, sollten Sie abwechselnd links und rechts paddeln. Wenn Sie geradeaus fahren möchten, sollte Sie das Paddel nicht zu tief ins Wasser eintauchen. Je tiefer Sie mit dem Paddel ins Wasser gleiten, desto stärker wird der Schwung in die jeweilige Richtung.

Fazit

Standup Paddeln ist eine naturnahe und spannende Sportart, bei der Sie eine ganze Menge von der Welt sehen können. Touren die großen Flüsse wie Rhein, Elbe oder Mosel entlang sind ebenso möglich wie eine Fahrt auf dem Gardasee oder dem Edersee in Deutschland. Auch auf der Nordsee, der Ostsee oder dem Mittelmeer können Sie bequem mit Ihrem Board fahren – vorausgesetzt natürlich der aktuelle Wellengang lässt das zu.

Achten Sie nur bei der Auswahl des richtigen Boards auf Ihre Körpergröße und Ihr Gewicht sowie auf die Maximaltragfähigkeit des Boards. Wenn Sie diese überschreiten, wird der Stand auf dem Board schnell sehr unsicher und das Fahren wird ungleich schwerer.

 

Foto: © David.Sch / stock adobe

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