Aminosäuren und Training – ein perfektes Duo

Aminosäuren sind neben dem regelmäßigen Training ein wichtiger Faktor, wenn es für Sportler darum geht, ihre Trainingsziele zu erreichen. Dabei muss es noch nicht einmal zwangsläufig um den klassischen Muskelaufbau gehen.

Doch natürlich sind Aminosäuren auch für diesen eine sehr wichtige Nährstoffgruppe. Generell ist das Thema Sporternährung kein einfaches – will man als Sportler seinem Körper doch genau die Nährstoffe zuführen, die er wirklich braucht.

Um aber zu verstehen, welche Nährstoffe der Körper wirklich benötigt, müssen Sie sich mit den Wirkungsweisen der verschiedenen Nährstoffe im Körper näher auseinandersetzen. Außerdem ist es wichtig zu wissen, wie Sie Ihren Körper optimal mit den einzelnen Nährstoffen versorgen können. Denn nicht umsonst ist eine falsche Ernährung einer der größten Fehler beim Fitnesstraining oder generell beim Training von Hobbysportlern.

Rund um Aminosäuren

Im vorliegenden Artikel wollen wir uns einmal näher mit dem Thema Aminosäuren befassen. Dabei geht es vor allem um die folgenden Fragen:

  • Was genau sind Aminosäuren eigentlich?
  • Warum braucht unser Körper sie so dringend?
  • Wie können Sie Ihren Körper am besten mit Aminosäuren versorgen?
  • Wie wirkt sich die Einnahme von Aminosäuren auf Ihren Trainingserfolg aus?

Was sind Aminosäuren?

Aminosäuren sind die Bausteine, aus denen Proteine hergestellt werden. Proteine wiederum sind notwendig, um so gut wie alle biologischen Prozesse im menschlichen Körper erfolgreich ablaufen zu lassen. Insbesondere sind Proteine – und damit eben auch Aminosäuren – einer der Hauptbestandteile jeder menschlichen Zelle.

Unter den Aminosäuren gibt es eine ganze Reihe von essenziellen und nicht essenziellen Vertretern. Der Unterschied ist schnell erklärt. Ein essenzieller Nährstoff ist ein Nährstoff, den Körper selbst nicht herstellen kann. Das bedeutet, er ist auf eine Zuführung dieses Nährstoffes von außen angewiesen.

Zu den essenziellen Aminosäuren gehören die folgenden acht:

  • Isoleucin
  • Leucin
  • Valin
  • Lysin
  • Methionin
  • Threonin
  • Tryptophan
  • Phenylalanin

Die drei Aminosäuren Isoleucin, Leucin und Valin werden als BCAA bezeichnet. Sie spielen eine wichtige Rolle beim Muskelaufbau. Manche Experten gehen sogar soweit sich festzulegen, dass sie einen gezielten Muskelaufbau ermöglichen würden. Unter den verschiedenen Auswirkungen auf unseren Körper der unterschiedlichen Aminosäuren schreibt man diesen drei Vertretern vor allem die folgenden zu:

  • Sie sollen einen wichtigen Anteil an der Regenerierung des Muskelgewebes haben.
  • Sie sollen die Hormonbildung aktiv regulieren.
  • Außerdem sollen sie die Insulinausschüttung stimulieren und so den Blutzuckerspiegel zur Energiegewinnung regulieren
  • Zu guter Letzt soll die Kombination BCAA ein wichtiger Faktor sein, um das Wachstumshormon Somatotropin zu aktivieren.

Dabei soll BCAA in der Lage sein, das Immunsystem zu stärken und positive Auswirkungen bei Menschen mit einer nachgewiesenen Schizophrenie und einer Leberzirrhose haben.

Was bewirken Aminosäuren im Körper?

Spannend ist aber auch, was die restlichen essenziellen Aminosäuren im Körper so für tägliche Arbeiten erledigen. Da wäre beispielsweise das Lysin. Es ist ein Hauptbestandteil eines Proteins, das im Blutplasma dafür sorgt, dass dieses sicher und zuverlässig durch den Körper transportiert wird. Dazu stabilisiert es das Bindegewebe und reguliert den Energiestoffwechsel und die Fettverbrennung.

Methionin ist ebenfalls an diversen Stoffwechselprozessen beteiligt. So synthetisiert diese Aminosäure das Hormon Adrenalin. Außerdem kann es L-Carnitin und Kreatin synthetisieren. Dass es zusätzlich fettlösend wirkt, macht es wiederum für Abnehmwillige interessant. Ebenso wie der Umstand, dass es dabei hilft, Giftstoffe in Form von Schwermetallen aus dem Körper auszuscheiden. Wer übergewichtig ist und abnehmen möchte, der setzt durch den Verlust von Fettmasse auch eine Menge Giftstoffe im Körper frei. Hier kann Methionin ein natürliches Hilfsmittel bei der Entgiftung sein.

Phenylalanin und Tyrosin sind an anderer Stelle im Körper hilfreich. Phenylalanin beispielsweise ist ein Grundstoff der Neurotransmitter. Diese Aminosäure wird besonders dann viel verbraucht, wenn wir sehr gestresst werden oder außergewöhnlichen Belastungen ausgesetzt sind.

Tyrosin hingegen wird für die Produktion des Schilddrüsenhormons benötigt. Ohne ausreichend Tyrosin im Körper kann die Schilddrüse nicht ausreichend funktionieren. Beide Aminosäuren gemeinsam haben auch Auswirkungen auf das menschliche Wachstum, den Blutdruck und die generelle Leistungsfähigkeit.

Threonin spielt eine wichtige Rolle beim Erhalt eines starken Immunsystems, und Tryptophan ist wieder wichtig für die Muskulatur und die die Bildung von Serotonin. Auch hier liegt wieder eine Beteiligung an der Regulierung des Blutdrucks vor. Außerdem ist die Aminosäure wichtig für eine gute Blutgerinnung und eine schnelle Wundheilung.

Diese Liste lässt sich noch ewig fortsetzen, wenn man die nicht essenziellen und die halb essenziellen Aminosäuren mit aufnehmen würde. Da diese aber im Körper in weiten Teilen selbst produziert werden können, beschränken wir uns hier lediglich auf die essenziellen Aminosäuren.

In welchem Lebensmittel sind besonders viele Aminosäuren?

Aminosäuren finden sich in zahlreichen Lebensmitteln. Besonders stark vertreten sind sie beispielsweise in:

  • Sojabohnen
  • Nüssen
  • Hülsenfrüchten
  • Mais
  • Milch
  • Eiern
  • Geflügel-, Rind- und Schweinefleisch
  • Fischen wie Lachs, Thunfisch oder Kabeljau

 

Aminosäuren als Nahrungsergänzungsmittel

In der Welt der Nahrungsergänzungsmittel findet man Aminosäuren entweder in Form von BCAA-Produkten oder aber in Form von fertigen Proteinprodukten. Der Vorteil bei BCAA-Produkten liegt natürlich darin, dass hier gezielt die Aminosäuren, denen eine Steigerung des Muskelwachstums zugeschrieben wird, kombiniert sind.

Aminosäure vor oder nach dem Training?

Bleibt noch die Frage nach dem richtigen Timing. Macht es Sinn, Aminosäuren vor oder nach dem Training aufzunehmen. Die meisten Experten sind sich in dieser Frage inzwischen einig geworden. Der beste Zeitpunkt für die Einnahme von Aminosäuren ist nach dem Training. Das hat vor allen Dingen zwei Hintergründe.

  • Der positive Effekt beim Muskelaufbau und der Muskelregeneration

Eine frische Zufuhr von Aminosäuren direkt nach dem Training sorgt dafür, dass diese direkt ihre positive Wirkung in Sachen Muskelaufbau und Regeneration der Muskulatur entwickeln kann.

  • Die bessere Durchblutung nach dem Sport

Durch sportliche Aktivität wird die Durchblutung im gesamten Körper angeregt. Aminosäuren werden über die Nahrung aufgenommen und gelangen in den Darm. Hier werden sie über die Rezeptoren in der Darmwand verarbeitet und ins Blut weitergegeben. Bei einem optimalen Blutfluss können die Aminosäuren so schnell wie möglich zu ihren jeweiligen Einsatzorten im Körper gelangen. Aus diesem Grund ist die Zeit kurz nach dem Sport der beste Zeitraum, wenn Sie Aminosäuren supplementieren möchten.

Fazit

Aminosäuren spielen eine wichtige Rolle im menschlichen Körper – da sind sich Experten aller Lager einig. Das Problem dabei: Ein Teil der notwendigen Aminosäuren gilt als essenziell. Das bedeutet, dass der Körper sie nicht selbst herstellen kann. Damit müssen sie über die Nahrung aufgenommen werden. Vor allem, wenn Sie regelmäßig Sport betreiben, der Ihren Körper an die Belastungsgrenzen heranführt, haben Sie einen sehr hohen Bedarf an Aminosäuren.

Diesen können Sie ab einem gewissen Punkt kaum noch über die normale Nahrung sicherstellen. An dieser Stelle kommen Nahrungsergänzungsmittel mit Aminosäuren wie die diversen am Markt erhältlichen BCAA-Produkte ins Spiel.

 

Foto: KostiantynVoitenko via Envato

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