Basketball – viel mehr als nur ein Ersatz für Fußball

Es war eines der spannendsten und doch leider wenig beachteten Sportgroßereignisse des Jahres 2023 – die Basketball Weltmeisterschaft der Herren. Weltmeister geworden ist – Deutschland.

Damit sind die Nationalbasketballer deutlich erfolgreicher, als es die Kicker unter deutscher Flagge in den letzten Jahren waren. Das verwundert niemanden, der sich im Basketball auskennt. Immerhin spielen inzwischen eine ganze Reihe deutscher Basketballer in den USA in der NBA – in der stärksten Liga der Welt.

Trotzdem oder gerade deswegen war das Spiel der Deutschen gegen den großen Favoriten USA im Halbfinale spannungsgeladen und rasant. Rassig würde mancher Sportmoderator sagen. Das war echte Werbung für den Sport Basketball. Dennoch ist diese Sportart im deutschen Fernsehen beispielsweise unterrepräsentiert. Wer nicht grade den passenden Streaming-Anbieter abonniert hat, kann in der Regel noch nicht einmal die Spiele der deutschen Basketballnationalmannschaft sehen.

Dass hier allerdings – ähnlich wie bei anderen Sportarten – einiges im Wandel ist, dokumentieren die Besucherzahlen der Live-Spiele in den letzten Jahren. Wir zeigen dir in diesem Artikel, warum Basketball zu den spannendsten Ballsportarten der Welt zählt und was es über die Jagd nach dem nächsten Korb zu wissen gilt.

Basketball – Auch in Deutschland sehr beliebt

Der Erfolg der deutschen Basketballer ist kein neues Phänomen. Schon im Jahr 2022 wurde die deutsche Nationalmannschaft Dritter bei der Europameisterschaft. Das führte unter anderem dazu, dass bereits Anfang 2023 über 240.000 Menschen in Deutschland in einem Basketballverein angemeldet waren – zu diesem Zeitpunkt eine absolute Höchstzahl für diesen Sport. Der Trend hat im Jahr 2023 weiter Fahrt aufgenommen und wird sicherlich durch den Weltmeistertitel noch weiter befeuert.

War Basketball noch vor rund 30 Jahren eher ein Sport, der in Großstädten wie Berlin gespielt wurde und den man sonst nur in Regionen beachtete, in denen damals noch amerikanische Soldaten stationiert waren, ist Basketball heute eine der neuen „kleinen“ Volkssportarten. Kaum eine Stadt in Deutschland, in der es nicht mindestens einen Schulhof mit einer Basketball Korbanlage gibt. Da ist es nur logisch, dass das Interesse am Basketball vor allem unter den Acht- bis Zehnjährigen besonders groß ist.

Die BBL – die Basketball Bundesliga und damit das deutsche Gegenstück zur NBA – hat einen großen Anteil daran. Denn die Liga ist unglaublich eng und spannend. So gibt es hier keinen Serienmeister wie etwa in der Fußball Bundesliga. Mehrere Mannschaften wie Alba Berlin, der FC Bayern München und Brose Bamberg haben in den letzten Jahren immer wieder um den Titel mitgespielt. Auch Überraschungsteams wie Ratiopharm Ulm können zwischendurch die Phalanx der großen Namen durchstoßen und mal Deutscher Meister werden – so wie erst im Jahr 2023 geschehen.

Doch es gibt noch mehr Dinge, die Basketball zu einer sehr spannenden Sportart machen. So gibt es in diesem Sport keine 0:0 Spiele. Viel mehr kann das Ergebnis schnell mal bis in die 100 Punkte hochschießen. Das Spiel ist darauf ausgelegt, schnell und effektiv bis zum gegnerischen Korb vorzustoßen und dort zu versuchen, die Punkte zu machen. Missling der Versuch, ist postwendend der Gegner am Zug, und man selbst muss in die Defensive zurückkehren. Dabei ist das Spiel rasant und körperlich. Aber deutlich fairer als andere Sportarten.

Dazu kommt, dass das Verletzungsrisiko beim Basketball deutlich geringer ist als beim Fußball. Das gilt sowohl für Profis als auch für Hobbysportler in diesem Bereich. Wir zeigen Ihnen in der Folge einmal die wichtigsten Basketball-Regeln. Sie werden schnell merken, dass dieser Sport auch deshalb zum Breitensport taugt, weil ihn einerseits wirklich jeder spielen und weil er andererseits viel leichter ist, als man auf den ersten Blick meinen könnte.

Basketball-Regeln

Zu einem Match gehören ein Basketballspielfeld, zwei Körbe, zwei Mannschaften und ein Ball. Dann kann es auch schon losgehen.

Spieler

Hier stehen insgesamt 10 Spieler gleichzeitig auf dem Platz. Jede Mannschaft bietet 5 Spieler auf, die auf dem Feld sind. Bis zu 7 weitere Personen können auf der Auswechselbank Platz nehmen. Ein Wechselkontingent gibt es nicht – es kann beliebig oft durchgewechselt werden. Das schafft mehr Frische und gibt dem Trainer die Möglichkeit, die Kräfte seiner Spieler zu schonen.

Spieldauer

Ein Spiel besteht aus vier Vierteln. Die Dauer eines jeden Viertels beträgt 10 Minuten. In der NBA dauert ein Viertel 12 Minuten. Bringt die reguläre Spielzeit keinen Sieger, wird das Spiel um jeweils 5 Minuten verlängert. Das passiert so lange, bis es am Ende einen Sieger gibt.

Korbwurf

In diesem Fall muss das Runde ins Runde. Der Ball soll so häufig wie möglich in den Korb geworfen werden. Dieser hängt in 3,05 Metern Höhe über dem Spielfeld. Dabei bringen verschiedene Wurftypen unterschiedliche Punkte.

  • Ein normaler Wurf bringt 2 Punkte.
  • Ein Wurf aus größerer Distanz (von hinter der Drei-Punkte-Linie) bringt 3 Punkte.
  • Ein Freiwurf bringt 1 Punkt, da er völlig unbedrängt erfolgen darf.

Die Mannschaft mit den meisten Punkten beim Abpfiff gewinnt das Spiel.

Fouls

Im Basketball wird zwischen 4 Foul-Typen unterschieden:

  • persönliches Foul
  • technisches Foul
  • unsportliches Foul
  • disqualifizierendes Foul

Ein persönliches Foul ist etwa ein regelwidriges Verhalten beim Angriff oder im Rahmen der Verteidigung. Das kann ein Halten, Stoßen, Rempeln oder das Wegstoßen eines Verteidigers sein. Beim technischen Foul wurde ein technischer Fehler im Spiel gemacht, oder es liegt eine Disziplinlosigkeit vor. Bei einem unsportlichen Foul kommt es zu sehr hartem Körperkontakt, ohne das der foulende Spieler irgendeine Chance hat, den Ball zu erreichen. Das disqualifizierende Foul hingegen muss eine grobe Unsportlichkeit sein – etwa eine Tätlichkeit oder eine Beleidigung.

24 Sekunden Uhr

Die 24 Sekunden Uhr beginnt bei jedem Einwurf des Balls nach einem erzielten Korb neun. Innerhalb der dann folgenden 24 Sekunden muss das angreifende Team seinen Angriff ausgespielt haben. Trifft das Team den Korb nicht, sondern berührt beispielsweise nur seinen Rand, startet die Uhr wieder von vorn.

8 Sekunden-Regel

Erobert eine Mannschaft in der eigenen Hälfte den Ball, muss sie ihn innerhalb von 8 Sekunden aus der eigenen Hälfte in die Hälfte des Gegners bringen.

3 Sekunden-Regel

Abwehrspieler dürfen sich bei einem Angriff nur 3 Sekunden in der gegnerischen Zone aufhalten – egal ob mit oder ohne Ball. Diese Regel wird allerdings vor allem im professionellen Bereich sehr weit ausgelegt bzw. oft einfach freundlich übersehen.

5 Sekunden-Regel

Bei einem Einwurf darf der Ball vom Spieler nur maximal 5 Sekunden lang festgehalten werden. Im Spiel selbst muss ein Spieler, wenn er den Ball hat, innerhalb von 5 Sekunden nach Übernahme des Balls anfangen zu dribbeln, den Ball an einen Mitspieler abgeben oder einen Korbwurf wagen.

Schrittfehler

Bricht der Spieler ein Dribbling ab, dürfen seine Füße nur noch zwei Bodenkontakte haben, ehe er den Ball abgeben oder einen Korbwurf probieren muss. Für den Wurf darf der Spieler das Standbein zwar anheben, aber nicht wieder aufsetzen.

Fazit

Die Basketball Regeln sind alles andere als kompliziert. Dafür sorgen sie aber für ein schnelles und offenes Spiel. Endloses Taktieren, den Ball herum zu schieben oder schon beim Einwurf auf Zeit spielen – das funktioniert im Basketball einfach nicht. Hier kann die Lösung nur lauten, selbst mehr Körbe zu machen als der Gegner. Aus diesem Grund sind Basketballspiele in der Regel Offensivfeuerwerke.

Foto: ©Andrey Burmakin / stock adobe

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