Sind Pistazien gesund? Amerikaner schätzen sie und bezeichnen sie sogar als Grünes Gold. Ob dies auf den hohen Preis, dem guten Geschmack oder den wertvollen Inhaltsstoffen zurückzuführen ist, sei dahingestellt. Sportler wissen die Pistazie als Energielieferant für unterwegs zu schätzen, und Studenten steigern mit ihnen ihre Denkfähigkeit.
Der Leser erfährt in diesem Artikel, ob Pistazien gesund sind, ob sie sich auch zum Abnehmen eignen, und was es beim Kauf zu beachten gibt.
Woher kommen Pistazien?
Die Echte Pistazie aus der Familie der Sumachgewächse trägt den botanischen Namen Pistacia vera. Die Laubbäume erreichen unter günstigen Bedingungen ein Lebensalter von 300 Jahren und wachsen bis zu einer Höhe von 12 Metern heran.
Die Pistacia vera gedeiht nur unter wüstenähnlichen Bedingungen. In den Anbaugebieten sind die sandigen oder kiesigen Böden nährstoffarm und wasserdurchlässig. Gute Voraussetzungen fanden die echten Pistazien vor etwa 10.000 Jahren in Vorder- und Zentralasien vor. Dort wuchsen sie an Berghängen und in den Steppen.
Heute wächst die Pistazie auf Plantagen in Gebieten, in denen die Temperaturen durchgängig mindestens 20 Grad Celsius erreichen, denn Kälte mag die Kernfrucht nur in Mastzeiten. Ebenso verabscheut sie Wind und Regen.
Unsere Pistazien kommen oft aus Kalifornieren
Die Pistazien, die wir in Deutschland verzehren, stammen überwiegend aus einem wettergeschützten Talbruch Kaliforniens, dem San Joaquin Valley. Von dort aus erreichen sie zunächst über den Schiffsweg Amsterdam und schließlich Trier – die Stadt, in der alle für den heimischen Markt bestimmten Pistazien weiterverarbeitet werden. Weitere bedeutende Anbaugebiete und die Regionen, in denen sie wachsen hier in der Tabelle:
Land | Anbaugebiete |
USA | San Joaquin Valley in Kalifornien |
Iran | Rafsandschan und Kerman |
Türkei | Gaziantep |
Syrien | Aleppo |
China | Sichuan-Becken |
Zudem wachsen sie Australien im Barossa Valley. In Griechenland stehen Pistazienbäume in Ägina, Euböa und Salamia. Ferner gedeihen sie in Afghanistan, Jordanien sowie:
- Kirgistan
- Usbekistan
- Madagaskar
- Spanien
- Italien
Erntezeit sind die Monate September und Oktober. Die Ernteerträge unterscheiden sich stark. Den ertragreichen Jahren folgen Mastjahre, in denen deutlich weniger gesunde Pistazien zu ernten sind. Es kommen nur einwandfreie Pistazien in den Handel, da diese schnell schimmeln.
Deshalb verwenden Arbeiter auf den Plantagen bei den Ernten ausschließlich Rüttelmaschinen und Maschinen, die die Pistazien auffangen. Die Auffangmaschinen verhindern, dass die Pistazien auf den Boden fallen. Untersagt ist es strengstens, Pistazien vom Boden aufzuheben, denn diese würden die Erträge durch Schimmel vernichten.
Wer mehr über den Anbau, Ernte und Ernte der Pistazien wissen möchte, sieht sich dieses Youtube-Video von Galileo an:
Pistazien – Die Inhaltsstoffe und Nährwerte
Sind Pistazien gesund? Davon und von deren hohen Wert war vermutlich eine Diebesbande in Dortmund überzeugt, die von der dortigen Polizei gestellt wurde. Sie beschlagnahmte neben anderem Diebesgut 4.000 Dosen Pistazien. Wundern tut es nicht, denn die Kerne aus den Steinfrüchten sind reich an Proteinen, Vitaminen, Mineralien sowie gesunden Fetten und Ballaststoffen.
Mineralien
In Pistazien enthalten sind:
- Kalzium
- Phosphor
- Magnesium
- Kalium
- Natrium
Vitamine
Vitamin B1 (Thiamin) – 600 µg pro 100 Gramm Pistazien:
Die Ansicht, dass Pistazien gesund sind, unterstützt der Thiamin-Gehalt der Steinfrucht. Denn: Die Zellen des Körpers benötigen dieses Vitamin für ihren Energiestoffwechsel. Einen Mangel erkennen betroffene Personen an Symptomen wie Skelettmuskelschwund sowie:
- Herzmuskelschwäche
- Ödeme
- geringem Appetit
- Störungen des Gedächtnisses
- Müdigkeit
Der Verzehr von 159 Gramm qualitativ hochwertiger Pistazien kann Erwachsene dabei unterstützen, diesen Mangel auszugleichen. Diese Menge entspricht mit 1.100 µg der empfohlenen Tagesdosis an Vitamin B1. Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren brauchen je nach Alter zwischen 200 und 1.400 µg des Vitamins.
Vom Thiamingehalt her sind daher Pistazien gesund.
Gut zu wissen: Die ungesättigten Fettsäuren der Pistazien wirken sich senkend auf den Cholesterinspiegel aus. Zudem fanden Wissenschaftler in einer Studie heraus, dass ein täglicher Verzehr von gesunden Pistazien das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, verringern kann. Eine weitere Studie brachte hervor, dass Pistazien gesund bei Schwangerschaftsdiabetes sind, da sie den Blutzuckerspiegel regulieren.
Vitamin E (Alpha-Tocopherol) – 5.200 µg pro 100 g Pistazien:
Den Schluss, der Verzehr von Pistazien sei gesund, lässt zudem der Gehalt an Vitamin E zu. Dieses wirkt Entzündungen entgegen und schützt die Zellen vor freien Radikalen.
Weitere Vitamine, die Pistazien gesund machen:
- Vitamin K
- Vitamine B2, B5, B6, B7, B9, B12
- Vitamin C
- Vitamin A
- Vitamin D
Tipp: Umsichtige Verbraucher achten auf höchste Qualität, wenn sie Pistazien kaufen. Diese ist an der Färbung zu erkennen, denn je satter das grün ist, desto empfehlenswerter ist sie. Freunde der Pistazien lassen die Finger von solchen mit muffigem Geruch. Dieser verbreitet sich, wenn die „Nüsse“ von Schimmel befallen sind. Diese Aflatoxine schädigen Leber und Niere und stehen in dem Ruf, krebserregend zu sein.
Pistazien und Abnehmen?
Die gesunden Pistazien haben mit 560 Kilokalorien pro 100 Gramm einen hohen Brennwert. Dennoch vermögen sie beim Abnehmen zu helfen. Das bewies eine Studie mit übergewichtigen Menschen.
Die Pistaziengruppe verzehrte täglich 45 Gramm Pistazien, die Kontrollgruppe dagegen 60 Gramm Salzgebäck. Letztere nahm in eineinhalb Monaten 2,7 Kilogramm ab. Die Gruppe, die die leckeren Pistazien speisen durfte, nahm in derselben Zeit 1 Kilogramm mehr ab – also 3,7 Kilogramm.
Pistazien und Sport?
Sportler schätzen den Verzehr von ungesalzenen Pistazien, denn die Ölfrüchte liefern dem Körper Energie und nehmen nicht viel Platz weg. Das enthaltene Eiweiß wirkt sich günstig auf das Muskelwachstum aus und Kalium zudem auf die Regeneration der Muskelfasern. Durch den Kaliumgehalt sinkt zudem das Verletzungsrisiko. Ein weiterer Vorteil des „Grünen Goldes“: weniger Muskelkater.
Das in den Pistazien enthaltene Kupfer unterstützt das Gewebe und die Aufnahme von Eisen, welches als sauerstoffbindendes Element die Verteilung des Sauerstoffs im Körper verantwortet. Ein Mangel an Eisen wirkt sich auf die Leistungsfähigkeit des Sportlers aus.
Fazit
Das Wissen um den hohen Gehalt an Inhalts- und Nährstoffen führt zum Ergebnis, dass Pistazien gesund sind. Sie beugen – regelmäßig verzehrt – Krankheiten vor und unterstützen bei vorhandenen Erkrankungen wie etwa Schwangerschaftsdiabetes.
Zudem eignen sie sich als Energielieferant beim Sport und unterstützen beim Abnehmen. Pistazien bilden eine gesunde Alternative zu Chips, Flips und salzigem Gebäck. Nachteilig sind der hohe Preis und die erforderliche Vorsicht beim Kauf.
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