Sie haben es satt, immer nur zu Hause zu trainieren, und möchten sich jetzt wirklich endlich in einem Fitnessstudio anmelden? Dann sind Sie in guter Gesellschaft.
Die FAZ berichtete schon im Jahr 2017, dass damals mehr als 10 Millionen Deutsche eine Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio abgeschlossen hatten. Der Boom hat sich bis heute gehalten – was Deutschland nach wie vor zum Spitzenreiter in Europa macht, wenn es um die Zahl der Fitnessstudiobesucher geht.
Kein Wunder – immerhin ist eine Fitness eine wunderbare Möglichkeit, etwas für die eigene Gesundheit zu tun. Gut durchdachtes und auf Ihren Körper und Ihren Fitnesszustand zugeschnittenes Krafttraining beispielsweise kann Sie vor einem Herzinfarkt schützen.
Wir zeigen Ihnen im folgenden Artikel, worauf es bei den ersten Besuchen im Fitnessstudio ankommt und wie Sie sich schnell dort einleben können.
Jeder war mal Anfänger
Auch der erfahrenste Bankdrücker hat einmal klein angefangen. Das Schöne an deutschen Gyms ist heute, dass Sie hier nicht nur die klassischen Geräte für ein wirksames Krafttraining finden. Die meisten Studios bieten einen umfassenden Kursplan, und oft gibt es auch die Möglichkeit, Wellnessbereiche wie einen Whirlpool oder eine Sauna zu nutzen.
Wenn Sie das erste Mal in einem Fitnessstudio sind, werden Sie sich wahrscheinlich noch etwas unsicher fühlen. Das ist aber kein Problem. In den meisten Studios stehen Ihnen die Trainer gern beratend zur Seite. Beim ersten Mal empfiehlt sich ohnehin ein geführtes Probetraining, bei dem Ihnen die verschiedenen Trainingsgeräte erklärt werden.
Wichtig ist gerade am Anfang, auf die Experten zu hören. Denn die Trainer im Studio haben allesamt eine entsprechende Lizenz erworben. Das bedeutet, dass sie eine Trainerausbildung absolviert haben, in der sie eine Menge über Themen wie Ernährung, Muskelfunktionen, Muskelwachstum und den Körper selbst gelernt haben. Auf die Tipps der Trainer zu hören reduziert Ihr Risiko, sich beim Training zu verletzen oder sich zu übernehmen, erheblich.
Verhaltensregeln im Fitnessstudio
Bevor es in Ihr erstes richtiges Workout geht, sollten Sie sich die Hausordnung Ihres Studios einmal in Ruhe zu Gemüte führen. Hier erfahren Sie schon eine Menge darüber, was Sie hier dürfen und was Sie besser sein lassen sollten. Neben der Hausordnung gibt es noch einige „ungeschriebene Gesetze“, die ein Trainieren im Gym für alle angenehmer machen.
Das Handtuch als ständiger Begleiter
Auch wenn es nicht in der Hausordnung steht – Sie sollten auf jeden Fall immer ein Handtuch dabeihaben. Zum einen können Sie daran Ihren Schweiß abwischen. Zum anderen sollten Sie das Handtuch beim Training immer als Unterlage auf dem Gerät nutzen. Dadurch verhindern Sie Schweißreste auf den Sitzflächen der jeweiligen Geräte.
Desinfektion ist wichtig
In den meisten Studios stehen schon seit Jahren – auch schon vor der Pandemie – Desinfektionsflaschen bereit. Nutzen Sie diese nach jeder abgeschlossenen Einheit, indem Sie die Sitzfläche und eventuell vorhandene Griffe einsprühen und mit einem Papiertuch gründlich abwischen.
Ein Fitnessstudio ist keine Dating-Plattform
Natürlich kann man Menschen im Studio kennenlernen – und darunter könnte auch die große Liebe sein. Aber beim Training möchte erst einmal niemand ständig angestarrt oder sogar mit Blicken angeschmachtet werden.
Die meisten Besucher im Fitnessstudio sind hauptsächlich zum Trainieren hier. Wenn sich nach dem Training an der Bar mit einem Eiweißshake ein nettes Gespräch ergibt, ist das eine Sache. Ständiges Ansprechen anderer Mitglieder und Versuche, anderen ein Gespräch aufzudrängen, werden hingegen nur sehr ungern gesehen.
Trainieren Sie nur, wenn Sie gesund sind
Es gibt zwei gute Gründe dafür, nicht krank in ein Fitnessstudio zu gehen. Zum einen ist die Gefahr, andere anzustecken, sehr hoch. Zum anderen kann es auch schnell dazu kommen, dass durch Überanstrengung aus einer harmlosen Sache wie einer Erkältung eine so gefährliche Erkrankung wie eine Herzmuskelentzündung wird.
Hinterlassen Sie den Trainingsplatz so, wie Sie ihn vorgefunden haben
Das kann bedeuten, die Hantelscheiben wieder an ihre ursprüngliche Stelle zu hängen und nicht auf dem Gerät zu belassen. Vor allem aber bedeutet es, in Bereichen wie der Ball- oder der Hantelecke, die Fitnessgeräte wieder an den dafür vorgesehenen Platz zu räumen und nicht irgendwelche Kurzhanteln mitten im Raum liegen zu lassen.
Das gilt übrigens auch für die Dusche, die Umkleide und den Wellnessbereich. Nehmen Sie in der Umkleide nicht zu viel Platz ein und lassen Sie vor allem nichts herumliegen, was hier nicht hingehört.
Erstes Mal im Gym – der Ablauf
Der erste Besuch in einem Fitnessstudio ist in den meisten Fällen ein Probetraining. Wenn Sie einen entsprechenden Termin vereinbart haben, melden Sie sich bei Ihrer Ankunft beim Personal an. Ihr Coach wird Sie dann im Eingangsbereich abholen und Ihnen die Umkleidekabinen zeigen.
Nach dem Umziehen geht es dann erst einmal ins Gespräch. Haben Sie irgendwelche Erkrankungen, von denen der Coach wissen sollte? Wie sieht Ihre Zielsetzung aus? Haben Sie Erfahrung? Wie ist Ihr Fitnessniveau? Wie viel Zeit können Sie in der Woche in Ihr Training investieren? Wie sieht Ihre Ernährung aus? Brauchen Sie „nur“ einen Trainingsplan oder auch einen Ernährungsplan vom Experten?
Wenn Sie die Fragerunde geschafft haben, geht es an die ersten Geräte. Begonnen wird mit einer Aufwärmrunde auf einem Ausdauergerät wie einem Ergometer beispielsweise.
Ihr Coach wird schon jetzt einen ungefähren Trainingsablauf für Sie im Kopf haben und Ihnen dafür die wichtigsten Geräte einmal vorstellen und erklären. Dann machen Sie die ersten Übungen unter Anleitung – das ist wichtig, damit Sie sich keine falschen Bewegungsabläufe abspeichern. Denn falsch ausgeführt können eigentlich gute Übungen schnell zu einem erhöhten Verletzungsrisiko führen.
Wenn Sie die erste Runde unter Aufsicht trainiert haben, haben Sie in der Regel die Möglichkeit, ohne weitere Aufsicht weiter zu trainieren.
Packliste für den ersten Besuch
Beim ersten Besuch brauchen Sie sicherlich noch keine Fitness Handschuhe oder anderes Profi-Equipment. Die folgenden Dinge sollten Sie aber unbedingt mitbringen:
- 2 Handtücher – eines zum Unterlegen und eines zum Abtrocknen nach dem Duschen
- Hallensportschuhe oder Sportschuhe mit heller Sohle
- Bequeme Trainingskleidung
- Etwas zu trinken – am besten Wasser oder Apfelschorle
- Duschgel
- Badeschlappen für Umkleide und Dusche
- Wechselkleidung (vor allem Unterwäsche) für nach dem Sport
In den meisten Studios brauchen Sie ein Spindschloss, um Ihre Kleidung, Handy und Geldbeutel während des Trainings sicher in der Umkleidekabine zu verwahren. Solche Spindschlösser können beim ersten Training oft ausgeliehen werden – wenn Sie regelmäßig ins Studio gehen, sollten Sie Ihr eigenes kleines Vorhängeschloss mitbringen.
Fazit
Wenn Sie das erste Mal im Gym sind und unsere Tipps anwenden, werden Sie mit Sicherheit von Anfang an eine Menge Spaß am Training haben. Die Atmosphäre in einem Studio ist meist ganz besonders. Die Motivation hier ist oft noch einmal eine ganz andere.
Wichtig ist dabei nur Durchhaltevermögen. Nach einigen Wochen regelmäßigen Trainings werden Sie schnell feststellen, dass der regelmäßige Besuch im Fitnessstudio immer leichter fällt und Sie Ihren Fitnesszielen immer näherkommen.
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