Frauen mit größeren Brüsten neigen dazu, körperliche Betätigungen zu meiden und seltener Sport zu treiben. Eine aktuelle Studie zeigt jedoch, dass sich nach einer Brustverkleinerung die Teilnahme an Freizeitgruppenaktivitäten signifikant erhöht.
Veröffentlicht im Journal of Reconstructive Surgery (JPRAS Open), unterstützt die Untersuchung Forderungen nach einem erleichterten Zugang zu öffentlich finanzierten Brustverkleinerungen.
Die an der Flinders University durchgeführte Studie basiert auf einem Fragebogen, der in Zusammenarbeit mit dem britischen Parkrun-Programm entwickelt wurde. Parkrun organisiert weltweit 5-Kilometer-Lauf- und Spaziergang-Events für Menschen aller Altersgruppen und Fitnessniveaus.
Rund 2000 Frauen aus Australien, England und Südafrika, die an Parkrun-Veranstaltungen teilnahmen, beantworteten den Fragebogen. Frauen mit größeren Brüsten äußerten darin, dass eine Brustverkleinerung ihre sportliche Leistung und Teilnahme am Sport verbessern würde. Alle 56 Frauen, die in der Gruppe der Befragten bereits eine Brustverkleinerung hatten durchführen lassen, berichteten von einem gesünderen und aktiveren Lebensstil.
Dr. Claire Baxter, klinische Assistenzärztin für rekonstruktive Chirurgie am Flinders Medical Centre, betont: „Frauen, die eine Brustverkleinerung hinter sich haben, berichten von einer insgesamt höheren Trainingshäufigkeit, mehr Spaß am Sport und einer gesteigerten Bereitschaft, in Gruppen zu trainieren.“ Sie fügt hinzu: „Unsere Studie zeigt, dass die Brustgröße das Sportverhalten beeinflusst und dass eine Brustverkleinerung die Bereitschaft zur körperlichen Aktivität verändert.“
Voraussetzungen für eine Brustverkleinerung
Die Studie, die Frauen mit Brustkrebs ausklammerte, konzentrierte sich darauf, den Einfluss der Brustgröße auf das Bewegungsverhalten von Frauen zu untersuchen und diesen mit den Erfahrungen von Frauen zu vergleichen, die sich einer Brustverkleinerung unterzogen hatten. Nicola Dean, außerordentliche Professorin an der Flinders University, betont die Bedeutung regelmäßiger Bewegung zur Prävention von Übergewicht und ischämischen Herzkrankheiten.
Sie weist gleichzeitig auf Hindernisse hin, die der australischen Regierung bei der Subventionierung von Mammareduktionsplastiken im Wege stehen, wie sie im Australian Medicare Benefits Schedule festgelegt sind. „Neben der Voraussetzung, dass Patientinnen an Makromastie und Schmerzen im Nacken- oder Schulterbereich leiden müssen, gibt es in verschiedenen Bundesstaaten spezifische Anforderungen, wie beispielsweise Einschränkungen des Body-Mass-Index (BMI), die zu Wartezeiten von 12 Monaten oder mehr führen können“, erklärt Dean.
Der operative Eingriff der Brustverkleinerung
Eine Brustverkleinerung, auch als Mammareduktionsplastik bezeichnet, ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem überschüssiges Brustgewebe, Fett und Haut entfernt werden. Dieser Eingriff zielt darauf ab, das Gewicht der Brust zu reduzieren und ihre Form zu optimieren.
Die Operation erfordert präzises Arbeiten, um ein ästhetisches Ergebnis zu erzielen und gleichzeitig funktionelle Aspekte wie die Erhaltung der Brustwarze und des Gewebes sicherzustellen. Der Eingriff wird unter Vollnarkose durchgeführt, und die Patienten erholen sich in der Regel innerhalb weniger Wochen vollständig. Mehr zur Brustverkleinerung erfahren Interessierte bei spezialisierten Fachärzten, die die verschiedenen Techniken und Risiken erläutern können.
Die Vorteile einer Brustverkleinerung gehen über ästhetische Aspekte hinaus. Besonders im Hinblick auf die körperliche Aktivität profitieren viele davon, da die Belastung des Rückens, der Schultern und des Nackens deutlich verringert wird. Das Tragen von Sportkleidung wird angenehmer, und die Beweglichkeit erhöht sich spürbar.
Zudem erleben viele eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensqualität, da körperliche Beschwerden reduziert und die Teilhabe an sportlichen Aktivitäten erleichtert werden. Dies fördert nicht nur die Gesundheit, sondern kann auch das Selbstbewusstsein und die allgemeine Zufriedenheit steigern.
Zufriedenheit mit der Körbchengröße
Zusätzlich zum Vergleich der Laufzeiten bei Parkrun-Veranstaltungen und der BH-Größe untersuchte die BREAST-Q-Studie auch die Zufriedenheit der Teilnehmerinnen mit ihrer Körbchengröße. Dabei zeigte sich, dass Frauen mit kleineren Körbchengrößen (AA bis C) zufriedener mit ihrer Brustgröße waren als Frauen mit größeren Brüsten (DD bis H und darüber hinaus). Zudem bestand eine signifikante Verbindung zwischen der BH-Größe und dem allgemeinen Lebensglück, wobei Frauen mit Körbchengrößen über E durchgehend niedrigere Zufriedenheitswerte aufwiesen.
Dr. Baxter schließt: „Die Vorteile einer Brustverkleinerung müssen stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit und der Wissenschaft gerückt werden.“
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