Tanzen lernen – Möglichkeiten im Überblick

Tanzen lernen erfordert keinen sonderlich großen Zeiteinsatz. Man muss mit Spaß bei der Sache sein und sollte sich schon mit gewisser Regelmäßigkeit etwas Zeit für die rhythmische Bewegung nehmen.

Oft reichen aber bereits einige Stunden Training, um eine ganze Reihe von Tänzen so weit zu beherrschen, dass es schon für erste Drehfiguren und einen wirklich abwechslungsreichen Tanz reicht.

Tanzen für Hobby- oder ambitionierte Sportler

Wenn Sie das Tanzen lernen möchten, stellt sich als erstes die Frage, wie genau Sie das Tanzen denn betreiben wollen. Oder anders ausgedrückt: Möchten Sie einfach nur gern hier und da mal eine heiße Sohle auf das Parkett legen, oder soll das Tanzen Ihr neuer Sport werden?

Beide Varianten sind möglich und machen jeweils auch Sinn. Denn Tanzen als einfaches Hobby ist gut für Körper und Geist. Tanzen verbessert Ihre Körperhaltung, trainiert Ihr Gehirn und tut ganz nebenbei auch noch etwas gegen Stress und für Ihr persönliches seelisches Wohlbefinden.

Doch auch als Sport für den Alltag ist Tanzen eine hervorragende Wahl. Denn bei kaum einer anderen Sportart verbrennen Sie so viele Kalorien und belasten dabei trotzdem den Bewegungs- und Gelenkapparat nur so wenig. Das bringt nebenbei auch noch den Vorteil mit, dass Tänzer ein sehr geringes Verletzungsrisiko haben im Vergleich zu vielen anderen Sportlern. Selbst Joggen und Radfahren sind Sportarten, die ein größeres Verletzungsrisiko für die Muskulatur mitbringen als das Tanzen.

Ein weiterer Grund dafür, Tanzen zu lernen, ist die Gemeinschaft. Tanzen bringt die Menschen einander näher. Vor allem Paar-Tänze lassen sich nun einmal nur schwerlich allein tanzen. Wer bereit ist, sich einfach mal darauf einzulassen, eine neue Partnerin oder einen neuen Partner fürs Tanzen kennenzulernen, kann dabei vielleicht sogar eine echte Freundin oder einen echten Freund gewinnen.

Auch wenn beim Tanzen körperliche Anziehung nicht unbedingt eine Rolle spielt – man kommt sich körperlich doch so nah, dass man neben dem Tanzen auch viel ungezwungener ins Gespräch kommt als bei anderen Gelegenheiten.

Gut zu wissen – die größte Investition sind am Anfang oft erst einmal die Schuhe

Fürs Tanzen brauchen Sie keine besondere Kleidung. Das geht selbst in Jeans und T-Shirt. Was aber wichtig ist sind die richtigen Schuhe. Vor allem, wenn Sie auf echten Tanzflächen das Tanzen lernen möchten, sollten Sie auch Tanzschuhe tragen. Denn „normale“ Schuhe können auf dem gewienerten Parkett einerseits rutschig sein, andererseits können Abriebstellen oder sogar Schäden im Parkett entstehen. Die Investition in Tanzsneakers für Damen oder entsprechende Tanzschuhe für Herren ist also für ambitionierte Anfänger absolut zu empfehlen.

Tanzen lernen – Möglichkeiten im Überblick

Beim Tanzen lernen ist es wie im klassischen Fitness-Sport. Sie müssen für sich entscheiden, wie Sie das Tanzen erlernen möchten. Wollen Sie einen Personaltrainer oder doch lieber ins Fitnessstudio – beim Tanzen sind es einfach die Tanzschule oder der Privatlehrer.

In der Tanzschule

Die Tanzschule bringt ein paar interessante Vorteile mit sich. Zum einen lernen Sie das Tanzen hier in einer Gruppe. Die einzelnen Tanzstunden sind meist nicht so intensiv, da hier auf jedes Paar in der Gruppe eingegangen wird. Das bedeutet, jeder Tanzkursus lernt nur so schnell, wie das langsamste Paar im Kurs.

Trotzdem lernen Sie etwas und in der Regel haben die Tanzlehrer in den einzelnen Tanzschulen es ganz gut drauf, ihre Schüler in der vorgesehenen Stundenzahl auch mit den geplanten Tänzen vertraut zu machen.

Viele Tanzschulen bieten außerdem auch noch Programm drumherum. Da sind an Sonntagen oft freie Tanzabende, in die Sie als Mitglied in der Tanzschule gehen und einfach mal das Gelernte in freier Wildbahn testen können. Es finden zum Abschluss eines Halbjahres meistens „Abschlussbälle“ für die beendeten Tanzkurse statt. Schöne Abendveranstaltungen, die man mit Freunden oder einfach mit der Tanzpartnerin oder dem Tanzpartner genießen kann.

Für Paare ist eine solche Tanzschule ganz besonders gut geeignet. Man lernt gemeinsam unter Anleitung das Tanzen, kann sich noch etwas von anderen Paaren abschauen, kann Kontakte mit anderen Paaren aus der gleichen Stadt knüpfen und hat einen Anlaufpunkt, bei dem man regelmäßig entsprechende Veranstaltungen besuchen kann, wenn man Lust hat. Das alles ohne große weitere Verpflichtungen.

Mit einem Privatlehrer

Ein Privatlehrer bringt das Tanzen natürlich deutlich schneller bei. Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, einen Privatlehrer zu beauftragen. Sie können als Paar bei einem Privatlehrer in „die Schule“ gehen oder Sie lernen als Einzelperson bei einem Tanzlehrer oder einer Tanzlehrerin. Der Vorteil bei der ersten Variante ist der, dass Sie als Paar von Ihrem Trainer oder Ihrer Trainerin direkt auf Fehler in der Haltung oder im Bewegungsablauf hingewiesen werden können.

Der Nachteil, wenn Sie als Einzelperson eine Privatlehrerin oder einen Privatlehrer beauftragen, Ihnen Paartänze beizubringen, ist die Konditionierung auf den jeweiligen Partner. Beim Paartanz hat jeder Partner seine Aufgabe. Das beginnt mit dem klassischen „Führen“ des Mannes und geht in das einfache Verständnis eben dieses Führens über. Bei einem guten Tanzpaar reicht schon ein leichter Druck an der richtigen Stelle, um anzuzeigen, welche Figur als nächstes getanzt werden soll.

Wenn Sie nun als Partner oder als Partnerin zum Tanzen lernen einen Tanzlehrer oder eine Tanzlehrerin haben, wird Ihnen der Paartanz mit einer anderen Person, die das Tanzen nicht professionell betreibt, deutlich schwerer fallen.

Lernvideos als DVD oder YouTube Tutorials

Es gibt inzwischen genug gute Lernvideos auf DVD oder auf Portalen wie YouTube, mit denen Sie sich – ausreichend Geduld vorausgesetzt – die einfachsten Standardtänze selbst beibringen können. Komplizierte Figuren sind allerdings ohne eine korrigierende Hand eines Profis kaum wirklich fehlerfrei erlernbar.

Die richtige Tanzrichtung

Es gibt verschiedene Tanzrichtungen und teilweise werden die unterschiedlichen Richtungen in Tanzkursen in den großen Tanzschulketten auch vermischt. Generell unterscheidet man unter den klassischen Standardtänzen wie dem Walzer, der Rumba oder dem Cha Cha Cha. Standard-Tanzkurse werden dann oft noch mit Tänzen wie dem Discofox oder dem Quickstepp angereichert.

Parallel dazu findet man oft auch Kurse für Szenetänze. Das können Kurse für lateinamerikanische Tänze wie die Salsa und den Tango oder den Paso Doble sein. Aber auch Kurse für einzelne Tänze wie Discofox-Kurse, Jive-Kurse oder Line-Dance beispielsweise stehen hoch im Kurs.

Bei den Standardtänzen wird mehr auf die klassische Körperhaltung geachtet, während Modetänze oft etwas lockerer daherkommen – aber auch klaren Schrittfolgen und Regen folgen.

Tipps für die perfekte Tanzstunde

  • Wärmen Sie sich vor jedem Tanztraining auf – das kann einfaches Antanzen in der Tanzschule sein oder ein kleines Warm-up im Rahmen Ihres eigenen Tanzlernprogramms zu Hause.
  • Achten Sie auf eine gleichmäßige Atmung – auch bei Anspannung des Körpers. Sonst drohen Seitenstiche oder Kurzatmigkeit.
  • Werfen Sie sich fürs Tanzen in bequeme Kleidung – Sie brauchen Bewegungsfreiheit.
  • Nutzen Sie die Kritik Ihres Tanzlehrers oder Ihrer Tanzlehrerin, um sich zu verbessern – und sehen Sie diese niemals als persönlichen Angriff auf sich selbst oder Ihre Partnerin/Ihren Partner.
  • Stellen Sie sich in den ersten Stunden darauf ein, dass Ihnen auf die Füße getreten wird – Sie werden Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner auch auf die Füße treten.
  • Fühlen Sie die Musik – und gleiten Sie in die Bewegungen. Ein guter Tanz sieht aus, als würde er geschehen, und nicht, als würden Sie ihn erzwingen wollen.

Fazit

Es gibt einen Grund, warum Tanzen in Deutschland über viele Jahre ebenso beliebt war wie die beliebtesten Ballsportarten. Auch wenn die 1990er-Jahre, die als Höhepunkt der deutschen Tanzszene in den Tanzschulen landauf landab galten, lange vorbei sind. Der Paartanz hat wenig von seinem Reiz verloren. Wer körperlich gern aktiv ist und seinem Körper und seinem Geist dabei auch noch ganz gezielt etwas Gutes tun möchte, der sollte es auf jeden Fall einmal ausprobieren.

Foto: ©BillionPhotos.com / stock adobe

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