Deshalb ist der Schulsport so wichtig

Wer denkt nicht gern an den Schulsport zurück? Für viele waren es die schönsten Unterrichtsstunden in der gesamten Woche – mit Spiel, Spaß und Spannung.

Wir lernten, am Seil hinauf zu klettern, schulten unsere Koordination am Stufenbarren, prüften unsere Ausdauer beim 400-Meter-Lauf und hatten großartige Erfolgserlebnisse beim „Brennball“-Spiel mit den Klassenkameraden und Kameradinnen.

Und daran hat sich bis heute nichts geändert. Immer noch ist der Schulsport für viele Kinder das Lieblingsfach, sie fiebern jede Woche den Stunden entgegen. Und die Eltern sind froh, dass ihre Sprösslinge Spaß an der Bewegung und am sportlichen Miteinander empfinden.

Aber auch für Lehrer ist der Schulsport eine abwechslungsreiche und inspirierende Sache. Wie dieser am besten gestaltet wird und welche weiteren Vorteile er bietet – darum soll es hier gehen.

Sport in der Schule – eine willkommene Abwechslung

Der schulische Sportunterricht ist ein wichtiger Ausgleich für Schüler und Schülerinnen im Schulalltag. Er sollte daher von den Sportlehrern sehr sorgfältig geplant, durchgeführt und anschließend reflektiert werden. Dabei haben Lehrer eine Menge Steuerungsmöglichkeiten und Bausteine zur Verfügung, wie der Unterricht aufgebaut werden kann.

Wichtig ist, dass der Unterricht möglichst nach den Bedürfnissen der Schüler gestaltet wird, so dass er eine wirklich willkommene Abwechslung darstellt. Dabei sollten folgende Faktoren im Vordergrund stehen:

  • hoher Spaßfaktor
  • große Bewegungsintensität
  • Interessen der Schüler wahrnehmen
  • viele Spielformen mit klaren Regeln
  • Fair Play bei allen Spielen
  • Lehrer als Vorbild
  • Gleichberechtigung

Förderung der Gesundheit

Eine der wichtigsten positiven Auswirkungen des Schulsports ist die Förderung der Gesundheit. Ärzte, Gesundheitsbehörden und Krankenkassen sind sich einig: Durch regelmäßige sportliche Betätigung in der Schule kann vielen später möglichen Erkrankungen entgegengewirkt werden – zum Beispiel Diabetes, Kreislaufstörungen, Kurzatmigkeit und Gelenkschäden.

Und auch psychisch macht sich der Schulsport bei vielen Schülern positiv bemerkbar. Sie sind nicht nur körperlich, sondern auch geistig leistungsfähiger, was letztendlich zu besseren Noten führt. Die Teamsportarten sorgen auch dafür, dass der Zusammenhalt innerhalb der Klassen gestärkt wird – so werden die sozialen Kompetenzen aktiv gefördert.

Schulsport bildet also ein Gegengewicht zu vielen gesellschaftlichen Missständen, die oft beklagt werden. Deshalb zählt er zu den wichtigsten Unterrichtsfächern, auch wenn dies oft zunächst übersehen wird.

Das zeigt sich auch an der Tatsache, dass er dazu in der Lage ist, Defizite auszugleichen, die sich aus dem Elternhaus ergeben. Denn eigentlich sollte der Nachwuchs ja ein gesundes Ess- und Freizeitverhalten von den Eltern lernen. Der angeborene Bewegungsdrang wird aber zu oft schon früh gebremst durch eine kinderfeindliche Umgebung sowie durch Fernsehen und Computer bzw. Smartphone.

Förderung der motorischen Fähigkeiten

Sportunterricht unterstützt die Entwicklung grundlegender motorischer Fähigkeiten wie Koordination, Balance, Reaktionsfähigkeit und Feinmotorik. Durch abwechslungsreiche Bewegungsformen – vom Laufen und Springen bis hin zu komplexen Bewegungsabläufen durch verschiedene Turngeräte oder Ballsportarten – werden sowohl grob- als auch feinmotorische Fähigkeiten ausgebaut.

Insbesondere im Kindesalter spielt dies eine entscheidende Rolle, da eine gut ausgeprägte Motorik die Grundlage für viele Alltagsaktivitäten und sportliche Fähigkeiten bildet. Studien zeigen, dass sich frühzeitige Bewegungsförderung positiv auf die kognitive Entwicklung auswirkt, da körperliche Aktivität die Vernetzung von Nervenzellen im Gehirn verbessert.

Entwicklung sozialer Kompetenzen

Der Sportunterricht wird heutzutage leider an vielen Schulen eher als notwendiges Übel denn als Lebensschule betrachtet. Dabei wäre der Sportunterricht die ideale Plattform, um Kindern die Faszination des Sports zu vermitteln und ihnen auf spielerischem Wege beizubringen, in einem Team zu agieren.

Der Sportunterricht sorgt also nicht nur für Fitness und körperliche Leistungsfähigkeit, sondern stärkt auch die Entwicklung sozialer Kompetenzen. Mittels unterschiedlicher Sportarten, Spiele und Wettkämpfe lernen die Kinder, dass man Ziele viel einfacher erreicht, wenn man ein Team bildet, das an einem Strang zieht, und in dem sich die Mitspieler gegenseitig vertrauen und aufeinander verlassen können.

Stressabbau und mentale Stärke

Der schulische Sportunterricht trägt auch wesentlich zur Reduzierung von Stress bei. Durch körperliche Aktivität werden Endorphine freigesetzt, die als natürliche „Glückshormone“ wirken und das allgemeine Wohlbefinden bei den Kindern steigern. Die Bewegung hilft, Anspannungen abzubauen, da sie den Cortisolspiegel (Stresshormon) senkt und für eine ausgeglichene Stimmung sorgt.

Besonders für Schüler, die unter Prüfungsdruck oder hohen Erwartungen leiden, stellt der Sportunterricht eine wertvolle Möglichkeit dar, sich mental zu regenerieren. Darüber hinaus fördert Sport mentale Stärken wie Durchhaltevermögen, Disziplin und Selbstbewusstsein.

Spaß und Motivation

Ein weiterer zentraler Punkt des Sportunterrichts ist der Spaß an der Bewegung. Durch spielerische Elemente, Wettbewerbe und abwechslungsreiche Sportarten werden Schüler dazu motiviert, sich körperlich zu betätigen. Die Freude an der Bewegung führt in der Folge mitunter auch dazu, dass sie sich außerhalb der Schule sportlich betätigen.

Merke: Motivation im Sportunterricht entsteht durch Erfolgserlebnisse – sei es das Erlernen einer neuen Technik oder die Verbesserung der eigenen Leistung. Zudem stärkt der soziale Aspekt – also das gemeinsame Sporttreiben mit Freunden – die Begeisterung und das Engagement.

Fazit

Dem Sportunterricht in der Schule sollte viel mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden, denn er hat zahlreiche positive Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche. So hilft er nicht nur beim Stressabbau und fördert die mentale Stärke, er verbessert auch motorische Fähigkeiten und wirkt dem Bewegungsmangel entgegen.

Foto: © Hermann / stock adobe

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